Delitzsch. „Kleinkunst - ganz groß" hieß es in dieser Woche am Delitzscher Ehrenberg-Gymnasium. Die Kulturtage wurden im Schlosskeller eröffnet, wo die Schüler auch ihre Darbietungen ihre Beiträge Vorstellten. Diese reichten von Theater und Tanz bis Akrobatik und Filmprojekten. Zum Tag der offenen Tür der Bildungseinrichtungen werden an diesem Sonnabend von 11 bis 12 Uhr die Siegerprogramme in der Aula der Dübener Straße präsentiert.
Der Welten Kleines auch ist wunderbar und groß und aus dem Kleinen bauen sich die Welten." - Die Worte des bekannten Naturforschers Christian Gottfried Ehrenberg umschreiben treffend, was das Delitzscher Gymnasium unter dem Motto „Kleinkunst ganz groß" im Schlosskellerbot. „Die Kulturtage stammen noch aus Zeiten des Oskar-Reime-Gymnasiums", erklärte Lehrerin Kerstin Hansel, die zusammen mit Kollegin Sylvia Alltag die Veranstaltung organisiert hatte. Die beiden Damen gelten an der Penne als „Kulturtanten".
Auf dem Programm standen 28 Darbietungen aller Altersstufen. Geboten wurde ein Mix aus Film, Sport, Tanz, Gesang, Eigenkompositionen, Stand-Up-Comedy und Theater. Das Publikum hatte dabei die Aufgabe, jeweils drei Sieger per Stimmzettel zu wählen. „Unsere Veranstaltung lebt von der Kreativität, der Musik und der Freude der Schüler sich darzustellen. Ich müsste eigentlich alle auf die Bühne holen", erklärte die stellvertretende Direktorin Margit Till später bei der Siegerehrung.
Gekürt wurden im ersten Wertungsblock die Achtklässler Marek Bernacki und Yadira Mies (beide 14 Jahre) auf Platz eins. Sie überzeugten als „Rob-bie Williams & Nicole Kidman" und begeisterten bei ihrer romantischen Nummer „Something Stupid" mit viel Gefühl und Hingabe. Es folgte auf Rang zwei der „Stocktanz" von Georg Müller und Benjamin Kühn (ebenfalls 8. Klasse). Dicht dahinter die ergreifendste Nummer des Vormittags: Die'13-jährige Sophie Vassack sang und spielte auf Gitarre für ihren verstorbenen Freund Sandro Lange „Slipped Away" von Avril Lavaigne. Neben Judo, weiteren Gesangs- und Tanzeinlagen gab Thomas Linde (11 Jahre) noch ein Schlagzeugsolo.
Beim zweiten Wertungsdurchgang schlüpfte Patrick Paproth (Klasse 11) in die Rolle des Komikers Mario Barth und strapazierte so manches Zwerchfell. Wenig später trat das Tanzduo Janina Chambule und Josepha Müller (beide 11. Klasse) auf, die einen „Modern Dance" präsentierten. Herausragend war auch das Filmprojekt „Verfolgt" der Elfklässler Philipp Koch, Christopher Krohn, sowie Maximilian und Florian Zwiener, die zwei kleine „Horror"-Filme kreiert hatten. „Mein persönlicher Favorit ist auf jeden Fall das Theaterstück", sagte Chemiestudent Paul Neumann (19) vor der Wahl.
Der Vorjahressieger mit der Band „Blue Moon" verwies dabei auf die Theatergruppe „Guchlschreiwer" mit der Inszenierung „Schneihwiddsche". Christopher Krohn (16 Jahre] Michael Liebau, Jeremias Heinig und Andreas Klimm (alle 17 hatten sich Texte der sächsischen Mundartdichterin Lene Voigt zur Vorlage genommen und mit improvisatorischen Einlagen gewürzt. Nachdem sie am Vorabend schon mit „Hamledd" auf Sächsisch brilliert hatten, zeigten sie nun Schneewittchen mal ganz anders. Neben einigen Eigenkompositionen, etwa von der Gruppe „Quazi", sorgte vor allem die Band „Adrenalin" für Stimmung. Sie erkämpfte sich die Gunst der Zuschauer und siegte knapp vor „Guchlschreiwer" und Patrick Paproth (beide Platz zwei) sowie Anne Paul auf Rang drei.